Gendern? Ja! Aber wie?

Sternchen ?
Unterstrich ??
Doppelpunkt ???


Die gesellschaftliche Debatte um eine geschlechtergerechte Verwendung der Sprache ist seit vielen Jahren in vollem Gange und noch lange nicht am Ende. Dabei geht es um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, die sich im allgemeinen Sprachgebrauch widerspiegelt und ein sensibleres Bewusstsein für das Thema schaffen soll. Aber es geht auch um nicht-binäre und intersexuelle Menschen, die sich mit der heteronormativen Vorstellung von Geschlechtern nicht identifizieren. Niemand soll ausgeschlossen werden. Bloß wenn MANN mit dem generischen Maskulinum vielleicht alle meint, bedeutet es NICHT, dass sich auch ALLE angesprochen fühlen. Eine männlich geprägte Sprache trägt zu einer männlich geprägten Sicht auf die Welt bei. Gendern wirkt sich auf unser Denken aus. Aber wie lässt sich im täglichen Leben sinnvoll damit umgehen? Welche Form repräsentiert alle Menschen und erweist sich gleichzeitig auf sprachlicher Ebene als praktikabel?

Wir machen Theater für alle Menschen. Damit sich auch alle gemeint fühlen, diskutierten wir bei der Entwicklung einer Ansprache darüber, wie wir mit dieser wichtigen Frage umgehen. Für uns steht ein kreativer Umgang mit Sprache auch für Vielfalt und Repräsentation. Genderneutrale Begriffe wie „Mitarbeitende“ sind für uns sinnvolle Alternativen. Wo solche nicht möglich sind, verwenden wir das generische Femininum: Es ist ein überfälliger Ersatz, für die seit langer Zeit verwendete bestenfalls geschlechtsneutral gemeinte maskuline Form.

Das Theater ist ein Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit unserer Kultur. Das zeigt sich im Spielen, Fühlen, Denken — und natürlich auch im Sprechen. Worte sollen verbinden — nicht spalten!
Daher wollen wir auch offen und frei mit Ihnen reden, liebe LESERINNEN.

Für allgemeine personenbezogene Bezeichnungen verwenden wir bevorzugt gender-neutrale Begriffe. Wo dies nicht möglich ist, steht das generische FEMININUM. Gemeint sind immer alle Geschlechter.

(In allen Fremdtexten behalten wir das orignale Gendering bei)