#dieWELLE

nach „Die Welle“ von Morton Rhue 
und der Kurzgeschichte von Ron Jones 
von Jochen Strauch

Das Thea­ter­stück „Die Welle“ beruht auf einem tat­säch­lich durch­ge­führ­ten sozial-psy­cho­lo­gi­schen Ex­pe­ri­ment, das 1967 an einer ka­li­for­ni­schen High­school stattfand. Der Ge­schichts­leh­rer Ron Jones be­han­del­te mit seiner Klasse das Thema „Drittes Reich“. Als ein Schüler nicht verstehen konnte, warum die Mehrheit der Deutschen damals nichts gegen das Nazi-Regime gesagt oder un­ter­nom­men hatte, wuchs in Jones die Idee für ein Ex­pe­ri­ment: Die Ju­gend­li­chen sollten am eigenen Leib erfahren, wie blinder Gehorsam durch Angst und Ma­ni­pu­la­ti­on entstehen kann. Zunächst führte Jones ein paar neue Regeln ein, um das Verhalten und die Disziplin zu ver­bes­sern. Es funk­tio­nier­te her­vor­ra­gend. Niemand stellte die neue Ordnung infrage und schnell eta­blier­te sich ein ge­mein­schaft­li­ches Gefühl … Als Jones erkannte, dass sein Versuch außer Kontrolle geriet, beschloss er, das Ex­pe­ri­ment mit großer Wirkmacht zu beenden.
Die Ge­schich­te seines Schul­ex­pe­ri­ments ging um die Welt und wurde durch den Autor Morten Rhue für viele Ge­nera­tio­nen zur Schul­lek­tü­re. Alte Fragen drängen sich aus heutiger po­li­ti­scher Lage neu auf: Wie entsteht ein Grup­pen­ge­fühl? Wie funk­tio­niert Aus­gren­zung? Wie schnell lässt man sich von po­li­ti­schen Parolen mitreißen? Was braucht es, um die de­mo­kra­ti­schen Prozesse zu stärken?

Mit Ju­gend­li­chen der Klas­sen­stu­fe 10 und dem Schau­spie­ler Robert Eder er­ar­bei­ten wir innerhalb eines Schul­jahrs eine eigene Version dieses Ex­pe­ri­ments und bringen es gemeinsam zur Auf­füh­rung. 

Diese In­sze­nie­rung entsteht in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Friedrich-Engels-Gymnasium Senf­ten­berg und der Fach­schaft „Dar­stel­len­des Spiel“.