Späti Paradies

Uraufführung

von Juliane Hendes
im Auftrag der neuen Bühne Senftenberg

Dauer80 Minuten

In Juliane Hendes’ kurz­wei­lig-kri­ti­schem Stück wird die deutsche Ge­sell­schaft unter das Mikroskop gelegt. Das große Ganze beginnt hier im Kleinen: An einem Ort, den die Politik scheinbar längst vergessen hat, in einem Kiez, den so viele nach und nach verlassen, wo der Späti „Paradies“ als einer der wenigen Orte der Zu­sam­men­kunft bleibt.
 

Da ist der Spä­ti­be­sit­zer Andi, er führt den Laden seit Jahr­zehn­ten. Er ist der, der bleibt. Um ihn herum: Menschen, die kommen und gehen und solche, die nur einmal auf­tau­chen. Andi versorgt sie mit allem, was ein Späti be­reit­hält, vor allem aber mit einem offenen Ohr, für ihre Sorgen und Ge­schich­ten.
Wie zum Beispiel für Klara, die in der Pflege arbeitet und sich ständig zwischen Sohn und Patienten aufreibt, weil die Aufgaben endlos und die Mittel knapp sind oder für Martin, der sich von Job zu Job hangelt. Außerdem gibt es da noch Theo, der philogyne Postbote, der sich aus der Ein­sam­keit fort­träumt und natürlich Rosi, die trockene Al­ko­ho­li­ke­rin. Und was ist mit Andi? Der hat natürlich seine ganz eigene Ge­schich­te, von der ver­lo­re­nen Liebe, den Er­in­ne­run­gen und seiner Idee von Glück.  Bis ir­gend­wann ein Brief vom Vermieter rein­flat­tert und seine Existenz in Frage stellt. Wer verstehen will, wer unsere Ge­sell­schaft trägt und was sie zu­sam­men­hält, wer Fragen an unsere Zeit hat, sollte sich, um es mit Andis Worten zu sagen, „mit hier in diesen Laden setzen.“

 

„Das Bun­des­fa­mi­li­en- und Ju­gend­mi­nis­te­ri­um, nein, die komplette Bun­des­re­gie­rung ein­schließ­lich der Ost­be­auf­trag­ten, besser noch der gesamte Bundestag sollten zu einem Besuch der Neuen Bühne Senf­ten­berg ver­ur­teilt werden. (…) Die 1987 in Rostock geborene und auf­ge­wach­se­ne Juliane Hendes hat das Milieu hin­rei­ßend sym­pa­thisch und zugleich ironisch kritisch ge­zeich­net. Dieser Späti ist ein Spie­gel­ka­bi­nett der ost­deut­schen Trans­for­ma­ti­ons­ge­sell­schaft.“ nacht­kri­tik am 7. Dezember 2025

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Autorin
JulianeHendes
Regie
MirkoBöttcher
Bühnen- & Kostümbild
Olesia Golovach
Musikalische Betreuung
MatthiasManz
Dramaturgie
KarolineFelsmann
Andi
JanusTorp
Rosi
CatharinaStruwe
Theo
TomBartels
Marleen, Klara
LenaConrad
Martin, Herr Bernd
MatthiasManz
Maik, Frau Gorkow
RolandKurzweg
Arno und Manni, Minnie, eine Horde Betrunkener, Menschen
DasEnsemble der neuen Bühne Senftenberg
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